p***@technologist.com
2005-09-17 01:49:52 UTC
Hallo!
Entschuldigt bitte das Crossposten, aber ich denke,
diese Meldung gehört gleich in mehrere naturwissenschaftliche
Gruppen in Deutschland, da es Licht auf die höchst
bemerkenswerte Haltung bestimmter Staatsorgane zu
naturwissenschaftlich interessierten Jugendlichen und
Erwachsenen bis hin zu Naturwissenschaftlern und
von selbigen betriebenen Unternehmen, Erfindern
und Elektronikbastlern wirft und obendrein sogar
einige völlig ahnungslose Leser betreffen könnte.
Zur Zeit wird von ca. 700(!) Hausdurchsuchungen in der
gesamten Bundesrepublik berichtet, welche durch den
blossen Kauf verbreiteter Chemikalien (Kaliumnitrat,
Wasserstoffperoxid, Eisenfeilspäne, Salzsäure usw.,
selbst Ätzmittel zur Herstellung von Platinen) bei
einer Kölner Firma vor Jahren ausgelöst wurden, welche
bei den Kontrollpflichten nach § 3 ChemVerbotsV offenbar
großzügiger war, als dies einigen Stellen gefällt.
Die Aktion gegen die Firma lief offenbar bereits
im Februar 2005 an.
Scheinbar werden nun SÄMTLICHE (!) Kunden dieser Firma
mit Hausdurchsuchungen und Kontrollen wegen angeblichen
Verdachts auf Verstosses gegen das Sprengstoffgesetz
überzogen.
Dieser Fall ähnelt sehr stark den Vorgängen von
1999, welche nach damaligen Schreiben vom
Bundesinnenministerium(!) veranlasst wurden.
Damals nahm man an bekannten Demonstrationsexperimenten
auf einer WWW-Seite eines Unternehmens anstoss, die der
Unternehmer, ein Dipl. Chemiker, erstellt hatte.
Dort wurden Versuche wie "Blitze unter Wasser"
(H2SO4 überschichtet mit Ethanol
und Zugabe eines KMnO4-Kristalls),
Reaktionen wie die Selbstentzündung von
Glycerin mit KMnO4 oder dem Vulkanversuch (mindestens bis
Ende der 80er Jahre ein Schülerversuch in Schulchemiebüchern
für den Chemieunterricht an Gymnasien in NRW) beschrieben.
Daraufhin kam es zu einer Hausdurchsuchung nebst Beschlagnahme
von Chemikalien und Unterlagen bei dem betroffenen Unternehmen
nebst Kontrolle einzelner Kunden der Firma.
Damals lief das weitgehend ins Leere, da man dem Unternehmer
kaum einen Vorwurf machen konnte und die Ausführung der Experimente
durch Privatpersonen damals bestenfalls -an den Haaren herbeigezogen-
als Ordnungswidrigkeit nach dem Sprengstoffgesetz anzusehen
gewesen wäre.
Diesmal geht man jedoch verstärkt gegen
sämtliche Käufer vor und hat den Verkäufer angeblich
soger festgenommen. Grund dürfte sein, dass
Schily 2001 die unerlaubte nicht-gewerbliche Herstellung
beliebiger pyrotechnischer Gegenstände bis hin
zu früher in Chemiekästen enthaltenen Versuchen
zur Herstellung von Wunderkerzen selbst ohne Gefährdung
Dritter(!) mit fadenscheinigen Begründungen pauschal
zur Straftat gemacht hat, während dies von 1976-1999 nur
eine Ordnungswidrigkeit darstellte.
Insofern ist das schärfere Vorgehen nicht sehr überraschend.
Es überrascht jedoch, dass man bereits beim blossen Kauf
weniger Gramm selbst harmloser Chemikalien wie Eisenpulver
auf einen vagen Verdacht hin zu einer Hausdurchsuchung
wegen angeblichen Verstosses gegen § 27 SprengG
(§ 40 Abs. 1 Nr. 3) zig Käufer mit Hausdurchsuchungen
überzieht, obwohl angeblich den Behörden nicht mal bekannt
ist, was genau gekauft wurde. Es sieht sogar aus, als
versuche man, anhand der Käufer wiederum andere
Chemikalienhändler ausfindig zu machen, die (legal!)
Chemikalien an diese Kunden verkauft haben, um
deren Kunden ebenfalls zu belästigen.
Insgesamt gleicht das ganze regelrecht einer mittelalterlichen
Hexenjagd.
Scans von den Durchsuchungsbeschlüssen wurden hier gepostet:
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Hier ist ein Schreiben zu einer Beschlagnahme in diesem Fall
und offenbar wegen eines dabei entdeckten "frisierten" Mofas
gepostet worden:
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Eine der diversen Diskussionen über den Fall findet man hier:
http://versuchschemie.donau-it.de/topic,4513,-Die+Landeskriminalpolizei+war+heute+bei+mir..html
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass
gewisse Stellen diese Massen-Verfolgung von obigen
Bürgern aus rein fragwürdigen Gründen durchführen lassen, wie
man den Besitz alter Spielzeugpistolen mit Gummipfeil trotz
Beschwerden der GdP kürzlich völlig sinnlos aus rein
ideologischen Gründen zur Straftat gemacht hat.
Entschuldigt bitte das Crossposten, aber ich denke,
diese Meldung gehört gleich in mehrere naturwissenschaftliche
Gruppen in Deutschland, da es Licht auf die höchst
bemerkenswerte Haltung bestimmter Staatsorgane zu
naturwissenschaftlich interessierten Jugendlichen und
Erwachsenen bis hin zu Naturwissenschaftlern und
von selbigen betriebenen Unternehmen, Erfindern
und Elektronikbastlern wirft und obendrein sogar
einige völlig ahnungslose Leser betreffen könnte.
Zur Zeit wird von ca. 700(!) Hausdurchsuchungen in der
gesamten Bundesrepublik berichtet, welche durch den
blossen Kauf verbreiteter Chemikalien (Kaliumnitrat,
Wasserstoffperoxid, Eisenfeilspäne, Salzsäure usw.,
selbst Ätzmittel zur Herstellung von Platinen) bei
einer Kölner Firma vor Jahren ausgelöst wurden, welche
bei den Kontrollpflichten nach § 3 ChemVerbotsV offenbar
großzügiger war, als dies einigen Stellen gefällt.
Die Aktion gegen die Firma lief offenbar bereits
im Februar 2005 an.
Scheinbar werden nun SÄMTLICHE (!) Kunden dieser Firma
mit Hausdurchsuchungen und Kontrollen wegen angeblichen
Verdachts auf Verstosses gegen das Sprengstoffgesetz
überzogen.
Dieser Fall ähnelt sehr stark den Vorgängen von
1999, welche nach damaligen Schreiben vom
Bundesinnenministerium(!) veranlasst wurden.
Damals nahm man an bekannten Demonstrationsexperimenten
auf einer WWW-Seite eines Unternehmens anstoss, die der
Unternehmer, ein Dipl. Chemiker, erstellt hatte.
Dort wurden Versuche wie "Blitze unter Wasser"
(H2SO4 überschichtet mit Ethanol
und Zugabe eines KMnO4-Kristalls),
Reaktionen wie die Selbstentzündung von
Glycerin mit KMnO4 oder dem Vulkanversuch (mindestens bis
Ende der 80er Jahre ein Schülerversuch in Schulchemiebüchern
für den Chemieunterricht an Gymnasien in NRW) beschrieben.
Daraufhin kam es zu einer Hausdurchsuchung nebst Beschlagnahme
von Chemikalien und Unterlagen bei dem betroffenen Unternehmen
nebst Kontrolle einzelner Kunden der Firma.
Damals lief das weitgehend ins Leere, da man dem Unternehmer
kaum einen Vorwurf machen konnte und die Ausführung der Experimente
durch Privatpersonen damals bestenfalls -an den Haaren herbeigezogen-
als Ordnungswidrigkeit nach dem Sprengstoffgesetz anzusehen
gewesen wäre.
Diesmal geht man jedoch verstärkt gegen
sämtliche Käufer vor und hat den Verkäufer angeblich
soger festgenommen. Grund dürfte sein, dass
Schily 2001 die unerlaubte nicht-gewerbliche Herstellung
beliebiger pyrotechnischer Gegenstände bis hin
zu früher in Chemiekästen enthaltenen Versuchen
zur Herstellung von Wunderkerzen selbst ohne Gefährdung
Dritter(!) mit fadenscheinigen Begründungen pauschal
zur Straftat gemacht hat, während dies von 1976-1999 nur
eine Ordnungswidrigkeit darstellte.
Insofern ist das schärfere Vorgehen nicht sehr überraschend.
Es überrascht jedoch, dass man bereits beim blossen Kauf
weniger Gramm selbst harmloser Chemikalien wie Eisenpulver
auf einen vagen Verdacht hin zu einer Hausdurchsuchung
wegen angeblichen Verstosses gegen § 27 SprengG
(§ 40 Abs. 1 Nr. 3) zig Käufer mit Hausdurchsuchungen
überzieht, obwohl angeblich den Behörden nicht mal bekannt
ist, was genau gekauft wurde. Es sieht sogar aus, als
versuche man, anhand der Käufer wiederum andere
Chemikalienhändler ausfindig zu machen, die (legal!)
Chemikalien an diese Kunden verkauft haben, um
deren Kunden ebenfalls zu belästigen.
Insgesamt gleicht das ganze regelrecht einer mittelalterlichen
Hexenjagd.
Scans von den Durchsuchungsbeschlüssen wurden hier gepostet:
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Hier ist ein Schreiben zu einer Beschlagnahme in diesem Fall
und offenbar wegen eines dabei entdeckten "frisierten" Mofas
gepostet worden:
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Eine der diversen Diskussionen über den Fall findet man hier:
http://versuchschemie.donau-it.de/topic,4513,-Die+Landeskriminalpolizei+war+heute+bei+mir..html
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass
gewisse Stellen diese Massen-Verfolgung von obigen
Bürgern aus rein fragwürdigen Gründen durchführen lassen, wie
man den Besitz alter Spielzeugpistolen mit Gummipfeil trotz
Beschwerden der GdP kürzlich völlig sinnlos aus rein
ideologischen Gründen zur Straftat gemacht hat.